1982 World Cup Star : Paolo Rossi
Auch Nationalcoach Enzo Bearzot war von dem 21-Jährigen derart beeindruckt, dass er ihn kurz nach seinem Debüt in der "Squadra Azzurra" sogar mit zur FIFA WM 1978 nach Argentinien nahm. Dort ließ der hochtalentierte Stürmer seinen phänomenalen Torriecher bereits mit drei Toren aufblitzen und war entscheidend am 4. Platz seines Teams beteiligt. Anschließend wechselte er zum AC Perugia.
Umso überraschender und härter traf den 1,74 Meter großen und 66 Kilogramm leichten Stürmer ein halbes Jahr später der große Rückschlag in seiner Karriere. Am 30. Dezember 1978 "einigten" sich Perugia und Avellino in der Serie A auf ein 2:2. Der Wettskandal flog Anfang 1980 auf und Rossi gehörte zu den drei identifizierten Sündern. Er gab zu, die entsprechende Frage eines Gegenspielers mit den Worten: "2:2? Wenn ihr wollt..." beantwortet zu haben. Ob Blauäugigkeit oder Absicht: der 23-Jährige wurde drei Jahre gesperrt, später wurde das Strafmaß auf zwei Jahre reduziert.
Es kam einer Sensation gleich, dass Azzurri-Coach Bearzot den inzwischen von Juventus Turin angeheuerten Rossi trotz fehlender Spielpraxis in den Kader für die FIFA WM 1982 berief. Nach Ablauf der Sperre im April hatte Rossi nur drei Liga-Partien bestritten. Und es war dem starrköpfigen Bearzot zu verdanken, dass der Weltmeister wenig später Italien hieß. Denn die Trainer-Legende trotzte dem Trommelfeuer der Kritik aus weiten Teilen der Presse und hielt sowohl an "Sünder" Rossi als auch am 40 Jahre alten Torhüter Dino Zoff fest.
Die Kritik steigerte sich noch, als die "Himmelblauen" in der Vorrunde nach drei enttäuschenden Unentschieden gegen Polen, Peru und Kamerun fast ausgeschieden wären und sich sieglos in die Zwischenrunde stahlen. Doch just im richtigen Moment, in den entscheidenden Spielen der Weltmeisterschaft, kam Paolo Rossi in die Form seines Lebens.
Nach dem 2:1 über Argentinien zum Auftakt der Zwischenrunde schaltete er im Alleingang die brasilianische Wundermannschaft um die Filigrantechniker Socrates, Zico und Falcão mit einem Hattrick aus. Am Ende hieß es 3:2 für Italien gegen eine der besten brasilianischen Mannschaften aller Zeiten, die an ihrem eigenen Übermut gescheitert war.
Im Halbfinale gegen Polen war es wiederum Rossi, der beide Tore zum 2:0-Sieg erzielte. Und im Finale gegen Deutschland (3:1) markierte er das Führungstor. Diese sechs Tore in drei Spielen verhalfen "Pablito", dem Traum aller Schwiegermütter, in der Heimat umgehend zum Aufstieg in den Helden-Status. Coach Bearzot, den die meisten "Tifosi" vier Wochen zuvor noch nach Albanien gewünscht hatten, wurde ein Fußball-Heiliger.
Italien wurde 1982 zum dritten Mal Weltmeister, Paolo Rossi zum besten Spieler des Turniers und kurz darauf auch zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Von da an lief es drei Jahre lang für Rossi auch bei Juventus Turin wie am Schnürchen. Die "alte Dame" Juve gewann Meisterschaft, Pokal, Europapokal der Landesmeister und der Pokalsieger sowie den UEFA-Supercup.
Nach dieser Erfolgsflut verließ Rossi 1985 "Juve" und wechselte zum Erzrivalen AC Mailand. Im Milan-Trikot war er jedoch weit weniger erfolgreich. Trotzdem wurde er nochmals in den italienischen FIFA WM-Kader 1986 berufen. In Mexiko kam Rossi allerdings nicht mehr zum Einsatz und beendete schließlich, geplagt von ständigen Verletzungen, 1987 seine Karriere im Alter von fast 31 Jahren bei Hellas Verona.
Nach dem Rücktritt widmete sich der stets bescheidene Star vor allem seiner großen Leidenschaft, dem Tiefseetauchen. Was bleibt, ist die Erinnerung an einen großen Fußballer, der in 48 Länderspielen 20 Tore erzielte und in 215 Einsätzen in der Serie A 82 Mal traf.
Eine dieser "Sternschnuppen" ist Paolo Rossi. Zwischen 1982
und 1985 redete ganz Europa von dem schmächtigen jungen Mann aus der
Toskana mit dem unnachahmlichen Torriecher. Er war derjenige, der dem
unvergessenen Gerd Müller vielleicht am nächsten kam. Der Aufstieg des am 23. September 1956 geborenen Angreifers zum Superstar der FIFA WM 1982 in Spanien gleicht fast einem Märchen. Nachdem er bereits mit 18 Jahren von Juventus Turin unter Vertrag genommen worden war, wurde er 1975 wegen chronischer Verletzungsprobleme am Knie in die zweite Liga abgeschoben, zunächst nach Como, später nach Vicenza. Dort erzielte er in der Saison 1976/77 21 Tore und verhalf dem Club zum Aufstieg. Im Jahr darauf wurde der Aufsteiger dank 24 Rossi-Toren gar Vizemeister hinter Juventus Turin. |
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Paolo Rossi war der beste Torschütze beim dritten WM-Titelgewinn der Italiener 1982. In Spanien lief es bei dem Stürmer wie im gesamten Azzurri-Team erst nach der Vorrunde. Foto: Augenklick |
Auch Nationalcoach Enzo Bearzot war von dem 21-Jährigen derart beeindruckt, dass er ihn kurz nach seinem Debüt in der "Squadra Azzurra" sogar mit zur FIFA WM 1978 nach Argentinien nahm. Dort ließ der hochtalentierte Stürmer seinen phänomenalen Torriecher bereits mit drei Toren aufblitzen und war entscheidend am 4. Platz seines Teams beteiligt. Anschließend wechselte er zum AC Perugia.
Umso überraschender und härter traf den 1,74 Meter großen und 66 Kilogramm leichten Stürmer ein halbes Jahr später der große Rückschlag in seiner Karriere. Am 30. Dezember 1978 "einigten" sich Perugia und Avellino in der Serie A auf ein 2:2. Der Wettskandal flog Anfang 1980 auf und Rossi gehörte zu den drei identifizierten Sündern. Er gab zu, die entsprechende Frage eines Gegenspielers mit den Worten: "2:2? Wenn ihr wollt..." beantwortet zu haben. Ob Blauäugigkeit oder Absicht: der 23-Jährige wurde drei Jahre gesperrt, später wurde das Strafmaß auf zwei Jahre reduziert.
Es kam einer Sensation gleich, dass Azzurri-Coach Bearzot den inzwischen von Juventus Turin angeheuerten Rossi trotz fehlender Spielpraxis in den Kader für die FIFA WM 1982 berief. Nach Ablauf der Sperre im April hatte Rossi nur drei Liga-Partien bestritten. Und es war dem starrköpfigen Bearzot zu verdanken, dass der Weltmeister wenig später Italien hieß. Denn die Trainer-Legende trotzte dem Trommelfeuer der Kritik aus weiten Teilen der Presse und hielt sowohl an "Sünder" Rossi als auch am 40 Jahre alten Torhüter Dino Zoff fest.
Die Kritik steigerte sich noch, als die "Himmelblauen" in der Vorrunde nach drei enttäuschenden Unentschieden gegen Polen, Peru und Kamerun fast ausgeschieden wären und sich sieglos in die Zwischenrunde stahlen. Doch just im richtigen Moment, in den entscheidenden Spielen der Weltmeisterschaft, kam Paolo Rossi in die Form seines Lebens.
Nach dem 2:1 über Argentinien zum Auftakt der Zwischenrunde schaltete er im Alleingang die brasilianische Wundermannschaft um die Filigrantechniker Socrates, Zico und Falcão mit einem Hattrick aus. Am Ende hieß es 3:2 für Italien gegen eine der besten brasilianischen Mannschaften aller Zeiten, die an ihrem eigenen Übermut gescheitert war.
Im Halbfinale gegen Polen war es wiederum Rossi, der beide Tore zum 2:0-Sieg erzielte. Und im Finale gegen Deutschland (3:1) markierte er das Führungstor. Diese sechs Tore in drei Spielen verhalfen "Pablito", dem Traum aller Schwiegermütter, in der Heimat umgehend zum Aufstieg in den Helden-Status. Coach Bearzot, den die meisten "Tifosi" vier Wochen zuvor noch nach Albanien gewünscht hatten, wurde ein Fußball-Heiliger.
Italien wurde 1982 zum dritten Mal Weltmeister, Paolo Rossi zum besten Spieler des Turniers und kurz darauf auch zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Von da an lief es drei Jahre lang für Rossi auch bei Juventus Turin wie am Schnürchen. Die "alte Dame" Juve gewann Meisterschaft, Pokal, Europapokal der Landesmeister und der Pokalsieger sowie den UEFA-Supercup.
Nach dieser Erfolgsflut verließ Rossi 1985 "Juve" und wechselte zum Erzrivalen AC Mailand. Im Milan-Trikot war er jedoch weit weniger erfolgreich. Trotzdem wurde er nochmals in den italienischen FIFA WM-Kader 1986 berufen. In Mexiko kam Rossi allerdings nicht mehr zum Einsatz und beendete schließlich, geplagt von ständigen Verletzungen, 1987 seine Karriere im Alter von fast 31 Jahren bei Hellas Verona.
Nach dem Rücktritt widmete sich der stets bescheidene Star vor allem seiner großen Leidenschaft, dem Tiefseetauchen. Was bleibt, ist die Erinnerung an einen großen Fußballer, der in 48 Länderspielen 20 Tore erzielte und in 215 Einsätzen in der Serie A 82 Mal traf.
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